Samstag, 22. Februar 2014

Die Lebensregeln zur Bewältigung allgemeiner Kommunikationssituationen des Victor Krummhals - Regel Nr. 1: Richtiiiig

Der leise Ruf "Richtiiig" ist nicht nur eine Bestätigung des Inhalts dessen, was der Gesprächspartner zum Besten gegeben hat, sondern suggeriert zeitgleich Interesse und Aufmerksamkeit. Zusätzlich ist es eine Affirmation der eigenen Präsenz, sodass sich auch mal das eigene Ego zu Wort melden kann. Als Apotheose des einfachen und schlichten "Ja" hat die Bedienung dieses Ausnahmekommunikationsmittels noch zur Folge, dass die Intention des Gegenübers als gesichert geltend gemacht wird, was zu einer Schwächung der Argumentationsstruktur führt, weshalb dieses Mittel sich bis heute als unumgängliches rhetorisches Kampfmittel in der öffentlichen Diskussion etabliert hat.
In jeder Hinsicht wird die Allzweckverwendungsmöglichkeit dieses äußerst vornehmen Stilmittels in der Berufswelt deutlich: Ein Lehrender, beispielsweise, verwendet diesen Ruf vor allem dann, wenn dieser endlich die Lösung seiner doch so einfach formulierten Frage erhält, und statt des obsoleten "Heureka"- Schreis eben jenen zeitlosen "Richtiiiig"-Ruf verwendet. Natürlich substituiert das Mittel noch eine Menge anderer obsolet erscheinender Spracherscheinungen, die den hiesigen Rahmen wohl sprengen würde, weshalb auf weitere Ausführlichkeiten verzichtet wird.

Trivia: Dass der Meisterredner Roms, Cicero, durch die Verwendung dieses Mittels seinen Häschern hätte entrinnen können, konnte in jeder Hinsicht bestätigt werden.